Sonntag, 19. Juli 2009

Stadtrundgang statt U-Bahn-Tour

Soweit zum Motto des Dienstag Vormittag. „Ein leerer Magen ist sauer, ein voller Magen ist schlauer“, weiß jeder und deshalb stand haben wir am Dienstag erst einmal ordentlich gefrühstückt.

Nur leider waren wir gar nicht so schlau und dachten, dass heute Stadtrundfahrt sei. Nachdem aber kein Schiff da war, wo es sein sollte, merkten wir bzw. Frau Herde doch noch rechtzeitig was Sache ist. Es stand nämlich U-Bahn-Tour auf dem Programm. Und der Treffpunkt hier war eben nicht an den Landungsbrücken /Anleger 3, sondern an der Binnenalster /Anleger 3. Der Tourleiter war ein richtig komischer norddeutscher Kauz mit blonden Haaren und orangenem Bart, der sich irgendwie im Job geirrt hat. Er hätte besser Comedian werden sollen, denn er machte (fragwürdige) Witze am laufenden Band.



Dani erklärte dem Stadtführer, dass wir in der Jugendherberge „auf dem Stiftfang“ (richtig: Stintfang – wie der kleine gleichnamige Fisch) wohnen würden, worauf der Guide meinte, die Jungs sollten aufpassen, dass ihre Stifte nicht geklaut würden. Und grinste ziemlich gemein.



Naja, an Fakten erfuhren wir unter anderem, dass man das ursprüngliche Stadtgebiet in frühen Zeiten in 15-20 Minuten durchlaufen konnte, weil es nur ca. 1,2 km breit war. Heute liegt der Anleger-Treffpunkt an der Binnenalster ziemlich genau in der Stadtmitte – und in jede Richtung sind es ca. 20 km. Dann ging es weiter zum Rathaus. Davor hörten wir ziemlich viel über den großen Brand 1842. Und Fischi lernte endlich ganz nebenbei, dass der erste Weltkrieg von 1914 bis 1918 gedauert hat. Wir andren wussten das natürlich. Das einzige große Gebäude, das die Bürger vor dem Feuer schützen konnten, war die Hamburger Börse. Heute ist sie noch immer Sitz der Hamburger Börsen, aber auch der Handelskammer Hamburg. Vom Ursprungsbau ist vor allem der mittlere Börsensaal erhalten. Die Börse war eigentlich schon 1558 gegründet und erst 1841 von der Trostbrücke an diesen Platz verlegt worden.

Was uns auffiel am Hamburger Rathaus ist die Tatsache, dass den Stadtvätern die Handwerker immer schon wichtiger waren als Kaiser oder Bischöfe (Fürsten gab es schon gleich gar nicht im Norden.), denn an der Rathaus-Fassade sind sie oberhalb vom Kaiser Karl dem Großen und dem Barbarossa platziert.

In der Mittagspause trieben wir uns in der Szene herum: im Schanzenviertel. Dort sahen wir zum ersten Mal die „Rote Flora“, was der Tourleiter als echtes kulturelles Highlight verkaufte. Wir waren uns da jedoch nicht ganz einig mit ihm. Ausgerechnet in unserer Mittagspause wurden hier „KIZ“ erwartet, die ihr neues Album („Sexismus gegen Rechts“) promoten wollten, und da sich dies die meisten, Stadtführer inklusive, nicht entgehen lassen wollten, wurde die Tour etwas vorzeitig abgebrochen. Leider kamen die Jungs von KIZ viel zu spät, erst als wir gegangen sind. (Yasmina & Co.)

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